| Michael Richter
Widersprüche 1000 neue Aphorismen
Mitteldeutscher Verlag Halle/Saale 2006
Aphorismen über Aphorismen
Aphorismen müssen nicht stimmen. Sie sollen nur anregen, darüber nachzudenken, ob sie stimmen könnten.
Ein Aphorismus ist die zufällige Bekanntschaft mit der eigenen Meinung.
Aphorismen helfen, der Sprache auf die Sprüche zu kommen.
Aphorismen sind Denkspäne. Manch einer zerhobelt freilich dafür sein ganzes Denksystem.
Aphorismen stehen für nachhaltiges Denken mit erneuerbarer Energie.
Aphorismen schreiben ist wie Schmetterlinge zu fangen. Die besten aber fliegen einem von selbst zu.
Sich widersprechende Aphorismen aller Epochen und Kulturen bilden zusammen die plausibelste Philosophie.
Aphorismen sollten alt sein; der Tod des Verfassers beflügelt ihre Verbreitung.
Aphorismen notieren, was nicht zu sagen man Grund hatte.
Aphorismen schreiben heißt auf das zu verzichten, was Bücher dick macht.
Auch Gedankenblitzen folgen oft Donnerwetter.
Die tiefste Erniedrigung eines Aphorismus: Er wird zur Losung missbraucht.
Ein chinesischer Aphorismus muss neue Zeichen erfinden.
Manch kurzer Spruch hängt an einem langen Faden.
Aphoristiker sind die Wegelagerer der Sprache. Sie überfallen Ideologien und entreißen ihnen wertvolle Sätze.
Gute Einfälle konzentrieren sich auf einige winzige Stellen im Universum.
Die hohe Schule der Ironie sind Komplimente in Form von Beleidigungen.
Gibt es für Aphorismen ein Weiterleben nach dem Verbot?
Der Aphorismus fiel gegen Ende etwas ab.
Denken, Wissen und Verstehen
Ich denke nun schon ein paar Jahre, aber ich kann mich nicht daran gewöhnen.
Die Ruhe ist der Jahrmarkt des Geistes.
Manche Erfahrungen muss man am eigenen Denken machen.
Nicht unser Wissen, unsere Unwissenheit hat Lücken.
Hartnäckige Denker bringen selbst Linien auf den Punkt.
Je mehr mitdenken, desto schwieriger wird es für die Vordenker.
Die kleine Welt ist das Sieb, durch das wir die große Welt gießen.
Beim Denken über das Denken ist zu bedenken, dass das Denken zunächst nicht zum Denken über das Denken gedacht war.
Wer nicht sagt, was er denkt, kann trotzdem denken, was er sagt.
Am stärksten stört sich das eigene Denken.
Vorstöße in das Unbedachte halten das Denken am Leben.
Was Sinn macht, bestimmen unsere Sinne.
Ein in sich ruhendes Denken liegt meist hart.
Übers Nachdenken denkt man erst nach längerem Nachdenken nach.
Manche denken wie eine Flak, andere wie ein Bajonett und wieder andere wie ein Lazarett.
Die Geschichte der Ideen ist eine stille Post.
Bei zielgerichtetem Denken ist das Ende vorprogrammiert.
Erster Erkenntniserhaltungssatz: Der Mensch ist zu letztendlicher Erkenntnis nicht in der Lage.
Entweder man liebt das Denken oder man denkt.
Bei ausgewogenen Gedanken stellt sich die Frage nach dem Gegengewicht.
Wer das Instrument des Denkens lange geübt hat, kann auch größere Stücke darauf spielen.
Fehlendes Denkvermögen wird oft durch Belesenheit kaschiert.
Blinde sehen die Welt mit anderen Augen.
Viele wissen mehr als sie denken.
Das Wichtigste, das man wissen muss, ist, was man wissen muss.
Haben realistische Gedanken Heimvorteil?
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Gedanken ist die Phrase.
Die wenigsten Argumente sind für das Hirn bestimmt.
Ist der Gedanke erst einmal gedacht, erscheint er als das Normalste von der Welt; man kann sich nicht mehr vorstellen, dass es ihn zuvor nicht gab.
Ach, da fällt mir schnell noch ein Gedanke ein, der die Welt verändert.
Manchmal kommt man nicht umhin, sich frühere Unwissenheit neu anzueignen.
Mehr erkennen heißt weniger verkennen.
Gute Ideen sind dezentral strukturiert und leicht flüchtig; nur eine Ideologie vermag sie zu bündeln.
Menschliches Denken ist eine leicht flüchtige Oberflächenstrahlung biologisch strukturierter Materie.
Um unser Denken richtig einordnen zu können, braucht es einige Galaxien Abstand.
Zwecks Selbsterkenntnis holen einige den Leuchtturm an Deck ihres Schiffes.
Selbsterkenntnis ist ungefähr so häufig wie Selbstbestattung.
Begreifen heißt, das Sagbare zu wissen und das Unaussprechliche zu ahnen.
Sachlichkeit ist ein Grat, keine Ebene.
Weitsicht hilft auch, wenn die Lösung des Problems nahe liegt.
Manch angeblich erweiterter Horizont ist nur ausgeleiert.
Etwas verstehen ist relativ einfach; zu verstehen, wie oder warum wir es verstehen, schon schwerer. Am schwersten aber ist zu verstehen, wozu wir es verstehen.
Als vernünftig gelten die Menschen, die bestimmen, was unvernünftig ist.
Wir verstehen nicht immer alles, das meiste verstehen wir nur in der richtigen Situation.
Man darf wahrlich nicht alles, was man wahrnimmt, für wahr nehmen.
Ideen leben durch den Vergleich unvergleichbarer Dinge.
Reifes Denken riecht leicht modrig.
Was heute noch unvernünftig scheint, ist vielleicht in Zukunft für immer Grundlage des Denkens.
Manche gehen, wenn sie munter werden, baden.
Der Körper schwankt zu anderen Zeiten als der Geist.
Denken schränkt sich durch Erweiterung selbst ein.
Meist werden die Gründe unten gesucht, sie liegen aber oft oben.
Ich weiß nicht genau, ob ich weiß, dass ich nichts weiß.
Zu dem, was wir nicht wissen, gehört auch das, was wir wissen.
Freiwillig mit dem Nachdenken aufzuhören, ist die größte geistige Leistung, zu der wir in der Lage sind.
Einsicht ist der erste Schritt zur Täuschung.
Auch Beweise lassen sich nur behaupten.
Wirklich verstehen können wir nur das, dem wir uns zuvor im Glauben genähert haben.
Irgendwann bemerken wir unsere Beschränktheit, später können wir sie sogar zugeben.
Es gibt kein Verstehen ohne Verzweiflung.
Die Stärke des Menschen liegt weniger im genauen Erklären als im wortreichen Verklären.
Gezieltes Nichtüberlegen macht Sinn.
Der exklusivste Luxus: Entscheidendes zu wissen und es nicht zu nutzen.
Heutige Erkenntnisse sind künftige Vorurteile.
Kurzen Täuschungen folgen oft lange Enttäuschungen.
Wer eine Ahnung hat, hat nicht unbedingt Ahnung.
Wie viel wir verstehen, hängt davon ab, wie viel wir schon verstanden haben.
Es gibt für alles einen Grund, aber nicht für alles eine Erklärung.
Wer Erklärungen verursacht, erklärt nicht unbedingt Ursachen.
Vor allem bei geistiger Diät sind die Methoden umstritten.
Realist ist man nicht in jeder Realität.
Fanatismus ist Mord am Zweifel.
Klare Gedanken können die Wirklichkeit nicht spiegeln, sie scheint durch sie hindurch.
Leute, die alles verstehen, versteht keiner.
Wer heute noch behauptet, was er gestern schon meinte, hat seine Meinung über Nacht geändert.
Höheres kann man nicht überschauen.
Als erstes definiert der Realist die Grenzen seiner Realität.
Identität wird oft durch Realität in Frage gestellt.
Oberflächliches Denken braucht komplizierte Formulierungen, um tiefsinnig zu wirken.
Der Geist ist unter uns in der Diaspora.
Jeder akzeptiert nur die Zusammenhänge, die er überschaut.
Selbst bei größtem Fleiß wird aus einem Idioten höchstens ein Bildungsbürger.
Dem Leben auf der Erde ist geringe Intelligenz angemessen.
Weisheit kann man nicht mit Löffeln fressen, höchstens Bildung.
Es lebe, was den Geist befreit, die Einsicht in die Dussligkeit.
Rückbesinnung bedeutet die sinnliche Überprüfung der Gedanken.
Meist vergisst man nicht, was, sondern dass man sich etwas merken wollte.
Es ist leichter, alles zu vergessen, als sich alles zu merken.
Wer beginnt, hört auf zu verstehen. Wer aufhört, beginnt zu verstehen.
Was ist das für ein Bewusstsein, dass sich meist unbewusst ändert!
Träume, Wunder und Meditation
Ein paar Kinder haben den Stein der Weisen in einen Märchenbrunnen geworfen.
Wenn man meditiert, sollte man nicht versuchen, zu Rande zu kommen.
Eine milde Form des Verrücktseins ist das Entrücktsein.
Auf den Zauberberg gelangt nur, wer schon auf ihm war.
Träume haben keine Zukunft.
Er floh in sich selbst und wurde nicht wieder gesehen.
Selbst auf dem Weg zu innerer Ruhe entwickeln einige Hektik.
In einer Ecke deines Denkens sollte eine Pritsche stehen, auf der du träumst.
Besoffensein ist eine sehr westliche Art der Versenkung.
Besuch meine Träume und sieh, wie gut du darin bist.
Viele Menschen glauben nicht an sich, weil sie nicht an Wunder glauben.
Heute realisiert man am laufenden Band Wunder und wundert sich laufend über die Realität.
Manches scheint unwahrscheinlich wahrscheinlich, anderes ist wahrscheinlich unwahrscheinlich.
Die langlebigsten Wunder sind nicht die, die sich noch nicht, sondern die, die sich nicht mehr erklären lassen.
Phantasie ist Ausdruck von höchstem Realismus.
Zauberer haben eine unheimliche Ahnung.
Die Geheimniskrämerei hat sich zum Großhandel gemausert.
Autogenes Training ist Fahrschule für die Seele.
Menschen ohne Geheimnisse sind wie Meere ohne Perlen.
Zur Besinnung kommt man nicht durch Ausschaltung der Sinne.
Die Zeit heilt alle Wunder.
Philosophie und Ideologie
Weltanstaunung ist der Wirklichkeit angemessener als Weltanschauung.
Ein Hirnkrampf markiert oft die Geburt einer neuen Ideologie.
Und langsam verschwammen seine Gedanken zu einem klaren philosophischen System.
Könige danken, Philosophen denken ab.
Die meisten begreifen schnell. Nur wenige brauchen ein Leben lang; man nennt sie Philosophen.
Aus der Stadt kommen die Intellektuellen, vom Lande die Philosophen.
Die größten Philosophen kennt niemand. Sie haben aus höherer Einsicht geschwiegen.
Es gibt mehr Bücher als Gedanken.
Für jede Wirklichkeit gibt es mehrere Philosophien, aber nicht für jede Philosophie eine Wirklichkeit.
Bauern schwitzen unter der Mütze, Philosophen unter der Kopfhaut.
Der dumme Philosoph hält sein Volk für doof.
Der wahre Philosoph genießt und schweigt.
Der Grund der Philosophie ist hart wie Granit. Mit Sprache kommt man dort nicht weiter.
Die Welt hat die Philosophen nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
Gerade im Bereich von Konventionen macht es Spaß, wild um sich zu denken.
Denkt man auf Kredit, zahlt man Gedanken ab.
In sich widerspruchsfreie Meinungen sind Keimzellen neuer Ideologien.
Die Wirklichkeit hat sich geirrt, sie muss noch einmal in die Schule der Ideologie.
Ein entgleister Zug versteht die Welt nicht mehr.
Dogmen sind Antworten auf verlorengegangene Fragen.
Der Funkenflug von Intuitionen setzt leicht Ideologien in Brand.
Der Irrtum verschwindet, die Irrenden bleiben.
Die Menschen aus unseren Utopien haben unsere Wirklichkeit zur Utopie.
Nicht immer löst ein Widerspruch Widerspruch aus, manchmal ist es auch umgekehrt.
Glauben und Unglauben
Glaubende sind Blinde, die Kerzen anzünden, um sich daran zu wärmen.
Gott ist schon berechenbar, man muss nur himmlisch gut rechnen können.
Wäre ich Gott, ich hätte einen Heidenspaß!
Gott kennt alle Argumente gegen sich. Er hat sie selbst veranlasst.
Müsste Gott nicht auch erst seine Erfahrungen sammeln, wäre es ziemlich langweilig für ihn.
In jedem Wesen ist Gott ganz mit sich allein.
Nur Gott weiß, was Gott soll.
Gott nutzt unsere Köpfe für seine Notizen.
Gott und Mensch ertragen sich nur am Kreuz.
Ginge Gott in Talkshows, würde er wieder bekannter.
Der Existenznachweis Gottes würde unsere Erkenntnisprobleme nicht lösen; im Gegenteil, wie sollte man das erklären?
Gott muss ein guter Manager sei, er leitet ein ziemlich großes Unternehmen.
Nach dem Urknall war Gott erschöpft.
Wir können Gott erschaffen, er muss uns nur sagen, wann er soweit ist.
Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild, der aber schuf Gott nach seinem Ebenbild.
Die Wege Gottes sind unerforschlich, erst recht seine Schleichwege.
Gott besiegen zu wollen, heißt das Schwert gegen den eigenen Schatten zu richten.
Bis zu Christi Geburt war Gott alleinerziehender Vater.
Was würde Gott sagen, wenn wir uns bei ihm dafür entschuldigten, dass wir sind, wie er uns gemacht hat?
Gott zeigt typische Allüren eines Einzelkindes. Bestimmt hat er zu viel Spielzeug.
Es ist unwesentlich, ob wir an Gott glauben. Wichtig ist, ob er an uns glaubt.
Auch bei den zehn Geboten gilt das Höchstgebot.
Der Tod am Kreuz ist eine Art Wink mit dem Zaunpfahl.
Eine offene Bahre, die Leiche weg: Eine Offenbarung!
Hilft dir Gott, dann hilfst du dir selbst.
Bei den vielen Geboten könnte uns Gott wenigstens im Lebensschlussverkauf Sondergebote machen!
Gott hat leider vergessen, sich die menschlichen Gene patentieren zu lassen.
Jesus ist der Mensch mit den besten Beziehungen.
Unsere Kreuz: Der Teufel wohnt um die Ecke und Gott im Jenseits.
Es ist Gott egal, in welcher Religion du ihn missverstehst; er versteht dich schon.
Wer Gott verstehen will, fragt nach sich selbst.
Vielleicht sind wir, weil Gott Gefühle ausprobiert.
Was, rief der Bischof, eine schwangere Nonne! Ich verlange eine Verklärung!
Gott hat uns ungleich geschaffen, damit es ihn nicht langweilt, uns gleich zu behandeln.
Aus dem zusammen Glauben ist das Zusammenklauben der Gläubigen geworden.
Das Gebet trifft den Betenden wie ein Bumerang; nur die Schreie lösen sich und werden zu Stein.
Durch Gebete weicht Gott nur soweit von seinen Gesetzen ab, dass es keiner merkt.
Mein Gott, mein Gott, warum habe ich dich verlassen!
Glaube kann Berge versetzen, Wissenschaft schützt sie davor.
Gott zu provozieren macht einen Heidenspaß.
Genaue Kenntnisse machen Glaubwürdigkeit überflüssig.
Im Glauben ist es sicherer, sich auf das zu stützen, was man nicht weiß.
Im Glauben an sich selbst sind viele Pietisten.
Grundlage des Glaubens ist ungläubiges Staunen.
Es sind sehr verschiedene Dinge: Ob man glaubt, ob man alles glaubt oder ob man alles nur glaubt.
Wenn du an etwas glaubst, hilft es dir, daran zu glauben, dass es dir hilft.
Wissen führt zusammen, Glauben trennt.
Sicherer Glaube ist Gotteslästerung.
Glaube, Liebe, Hoffnung; die Hoffnung aber ist das Dümmste unter ihnen.
Den Glauben kann man nur in dessen Mitte verlieren.
Die Wege des Herrn sind unerforschlich. Wer mehr erfahren will, muss sie verlassen.
Angesichts der Säkularisierung wären Fürgottbittesdienste angebracht.
Dünne Bücher machen keine Religionen.
Religionen unterscheiden sich durch ihre Irrtümer, nicht durch ihre Wahrheiten.
Die Philosophie zerschmettert den Geist, die Theologie lähmt ihn.
Die unbefleckte Empfängnis erledigt heute jeder Arzt.
Theologen reiche das Fernglas oft verkehrt herum.
Man muss es nicht unbedingt glauben, nur weil es nicht stimmt.
Die Hand wirft beim Segnen Schatten.
Alle Wege führen aus Rom.
Für viele Götter gibt es nicht einmal Atheisten.
Tausch Himmel und Hölle, es ändert sich nichts.
Auf Dauer Himmel ist die Hölle.
Spätestens im Himmel erwartet uns eine multikulturelle Gesellschaft.
Wer früh stirbt, ist länger im Himmel.
Meinungen und Einstellungen
Je erhabener die Prinzipien, desto schwieriger die Kontrolle ihrer Einhaltung.
Geteilte Meinung halbe Meinung.
Zum Schluss variieren wir nur noch unser Lieblingsthema.
Was, wenn die gute Seite eines Menschen seine Innenseite ist?
Eine Meinung muss sich in mindestens zwei zentralen Punkten widersprechen, um als ernsthaft gelten zu können.
Kann man einen Standpunkt drehen?
Scheiden sich die Geister an Grundsätzlichem, sind sie grundsätzlich geschieden.
Man muss erst einmal eine Meinung haben, um sich nicht an sie zu halten.
Man mag ja denken, was man will, Hauptsache man will nicht wirklich, was man denkt.
Lang durchdachte Meinungen sind am Rande ziemlich ausgefranst.
Manchmal hilft es, statt der Meinung die Beine zu vertreten.
Große Meinungen werfen lange Schatten.
Oft gibt erst Widersinn einer Sache wieder Sinn.
Lüge und Wahrheit
Es heißt Scheiterhaufen, nicht Lügenhaufen.
Die Praxis ist vor allem das Kriterium der Unwahrheit.
Er führte sein bestes Argument ins Feld. Es fiel im Kampf gegen eine Lüge.
Vielleicht ist sogar die Wirklichkeit gelogen?
Im Schatten unserer Gedanken wachsen die Lügen heran.
Falsche Alternativen sind die hinterhältigsten Lügen.
Ehrlich wartet am längsten.
Dass eine Halbwahrheit die halbe Wahrheit ist, ist auch nur eine Halbwahrheit.
Lügner holt die Wahrheit im Traum ein.
Manche Wahrheiten verwandeln sich in Lügen, wenn sie Wirklichkeit werden.
Wahrheit ist mehrpolig. Nähern wir uns einem Pol entschwinden die anderen.
Endlich enttäuscht! Nie wieder Täuschung!
Ausgesprochene Wahrheiten sind wie ausgewickelte Geschenke. Der Reiz ist weg.
Ist eine Lüge von allgemeinem Nutzen, wird sie in den Stand der Wahrheit erhoben.
Wer sich selbst betrügt, muss zugleich gut schauspielern und sich dumm stellen können.
Der Irrtum ist ein Gasthaus auf dem Weg zur Wahrheit. Man trifft dort Besucher aus beiden Richtungen.
Es gibt keine unausgesprochenen Wahrheiten.
Ehrlichkeit ist die Weisheit der Kinder.
Die Maske zeigt die Rückseite des Gesichts.
Die Wahrheit liegt nur dann im Detail, wenn es nicht wirklich ein Detail ist.
Man kann schwindeln, weil man die Wahrheit nicht weiß, oder lügen, weil man sie weiß.
Was nur einer sagt, ist immer falsch, was alle sagen, sowieso nicht richtig.
Manchmal sind unausgesprochene Wahrheiten ausgesprochen unwahr.
Eine Form der Halbwahrheit ist die Doppelwahrheit.
Bücher und Schreiben
In ihrer Mitte glüht die Sprache noch. Am Rand bilden sich dicke Bücher.
Bücher sind schwer zu entsorgen; einige stiften noch nach Jahrtausenden Verwirrung.
Bücher, die jeder begreift, sind bald abgenutzt.
Viele wissen nicht, was sie schreiben sollen; aber genau, warum.
Obwohl sie Dichter heißen, sind sie meist nicht ganz dicht.
Ein gutes Buch hat nicht nur eine Richtung.
Aus Versehen wurden die Seitenzahlen vertauscht. Dadurch wurde die Geschichte doch noch interessant.
Es kommt schon mal vor, dass ein Verleger ein Manuskript verlegt.
Trivialliteratur gebiert neue grammatikalische Formen: Konspirativ, Abartiv und Perversativ.
Manche Texte würde ich niemals lesen, höchstens schreiben.
Ich bevorzuge das Schreiben vor dem Rechnen, weil hier ein Fehler das Ergebnis kaum verdirbt.
Unleserlich notierte Gedanken lassen Spielraum für spätere Interpretationen.
Die Tasten der Schreibmaschine sind lauter kleine Persönlichkeiten.
Die ersten Eselsbrücken wurden inzwischen für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
Erfolgreiche Autoren schreiben mehr als sie wissen.
Ein Blatt kann vielseitig und ein ganzes Buch einseitig sein.
Lesen und lesen lassen!
Bibliotheken sind Bücherfriedhöfe mit organisiertem Spuk.
Sage mir, was du liest und ich sage dir, ob du lieber nicht sagst, was du liest.
Und doch lesen die Leute, was von der Autoren Tische fällt.
Je besser, desto kürzer.
Zensur bildet – den Zensor.
Sprache und Worte
Das Einfache, das so schwer zu sagen ist; das Schwierige, das so einfach gesagt ist.
Es zählt das gedachte Wort.
Wie viel Kluges und Einmaliges wurde schon beiläufig gesprochen und wieder vergessen.
Die Wortmosphäre schützt uns vor der Sprachlosigkeit des Alls.
Sprache kann verbinden, wenn ein Pflaster fehlt.
Kluge Sätze formieren sich von selbst zu größeren Zusammenhängen.
Sprache ist die vierte Dimension des Gesichtes.
Nonverbale Dialekte unterscheiden sich in Mimik und Gestik.
Kurze Pausen sind die Poren der Sprache.
Nur was du heute sagst, kann dir morgen verziehen werden.
Phrase: Sinnentleert liegt der Gedanke am Boden des Wortes zerstört, der Satz totgeboren.
Lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage, es könnte für zu leicht befunden werden.
Es gibt mehr Ruhe und mehr Lärm als Worte.
Sprache ist die filigrane Mitte zwischen Schweigen und Schreien.
Ab und zu müssen auch Allgemeinplätze wiederholt werden.
Manch einer lernt emsig, um seine Blödheit mehrsprachig ausdrücken zu können.
Wir kommen ohne Worte zur Welt. Sie sind ein Geschenk der Anderen.
Als die Sprache merkte, dass sie nackt war, zog sie sich einen Dialekt an.
An den Grenzen der Sprache bitten wir sprachlos um Einlass.
Man kann auch Untertreibungen überspitzt formulieren.
Im Gegensatz zum Geldwechsel sind Wortwechsel meist umsonst.
Bei Selbstgesprächen merken wir erst, wie wir uns langweilen.
Es ist alles schon gesagt. Nur noch nicht von allen.
Etliche ausgeleierte Phrasen liegen in den Sprachen herum und klappern beim Reden.
Wer kluge Sprüche klopfen will, braucht einen harten Schädel.
Körpersprache kennt keine Stummen, wohl aber Taube.
Die Facetten und Filigranitäten unserer Sprache werden immer mehr durch intellektuelles Rülpsen überlagert.
Wer viele Worte verliert, findet meist nicht die richtigen Worte.
Wider und wieder sind ungleiche Brüder.
Manch unausgesprochener Satz schwebt wie ein Damoklesschwert über uns.
Häufiger als Grundsätze sind Sätze ohne Grund.
Was interessiert mich mein Geschwätz von morgen.
Reden und Zuhören
Er sagte, er heiße Schulze. Von nun an sagte er nichts Neues mehr.
Man übergibt das Wort, nicht den Gedanken.
Da alle schliefen, bemühte er sich, leise und monoton zu referieren.
Dass man Allgemeinplätze nicht wiederholen soll ist auch nur eine Allgemeinplatz.
Es gibt indirekte Rede auch als direkte Rede.
Es gibt Spezialisten für die Widerlegung von Behauptungen, die niemand aufgestellt hat.
Schlechte Argumente müssen oft wiederholt werden.
Nichts kann man kurz oder ausführlich sagen.
Er sprach frei, völlig ohne Konzeption.
Lass mich bitte zu Ende dazwischen reden!
Man kann sich auch aus Prinzip ständig wiederholen.
Totschlagargumente sind nicht mehr gefragt. Sie werden durch Mordargumente ersetzt.
Wer selten Kluges sagt, wird nicht gern unterbrochen.
Wirklich überzeugende Reden sind zugleich einseitig als auch doppeldeutig.
Vom vielen Reden kriegt man Sprechblasen.
Vorreden werden oft für üble Nachreden genutzt.
Viele Unterhaltungen dienen nur der Unterhaltung.
Du brauchst beim Streit nicht anwesend zu sein, ich kenne ja deine Meinung.
Du widersprichst dich, wenn du dir widersprichst.
Selbstkritik bietet die Möglichkeit der unbemerkten Bestechung.
Mit Worten kann man vieles anfangen, aber nur Taten bringen es zu Ende.
Frage und Antwort
Fragen ist die große Stärke des Menschen, Antworten die kleine Schwäche.
Wer etwas fragt, das er schon weiß, will eigentlich etwas anderes wissen.
Am schwersten sind die Fragen zu beantworten, die wir uns deswegen gar nicht erst stellen.
Wenn alle Fragen beantwortet sind, fangen die Fragen erst an.
Nur eine dumme Frage begnügt sich mit der erstbesten Antwort.
Nicht auf jede Frage gibt es eine Antwort, aber jede Antwort ist randvoll neuer Fragen.
Die Fragen vermehren sich wie die Chinesen, die Antworten wie die Liechtensteiner.
Fragen sind gesellig, meisterhafte Antworten einsam.
Antworten enden auf dem Sockel, Fragen am Strick.
Nicht alles Fragwürdige ist antwortwürdig.
Meist ist es besser, Antworten zu provozieren als zu geben.
Schweigen
Wir wissen nur vom Schweigen, das unser Reden unterbricht; wir kennen nicht die Stille, die unser Schweigen trägt.
Die glatte Sprache gleite ich ins Schweigen ab; kein Wort, das mich hält.
Wenn du weißt, worüber du schweigst, kannst du bedenkenlos reden.
Schweigen ist ein Staudamm des Geistes.
Manche schweigen, weil sie nichts, andere, weil sie zuviel wissen.
Es gibt mehr Arten zu reden als zu schweigen.
Verschweig es, bevor ein Anderer es verschweigt!
Hättest du nicht geschwiegen, wärst du Philosoph geworden.
Jederzeit erinnern kann man sich nur an das, was man permanent verschweigt.
Verschweigen kann man nur, worüber man auch reden könnte.
Bei Lärm schweigt die Ruhe.
Wenn du schweigst, kannst du alles verschweigen; wenn du redest, nie alles sagen.
Wenn der Laute und der Leise zusammenleben, ist es laut.
Beim Krach machen möchte man meist in Ruhe gelassen werden.
Schweig leise, damit die anderen es nicht mitbekommen!
Raumzeit
Natur, Universum, Wirklichkeit
Es ist, als erinnere sich die Natur in uns an etwas nie Gewesenes; es ist, als entwürfe sie mit uns etwas, das nie sein wird.
Für Reisen durch Raum und Zeit nimm Pegasus am Zaum und reit.
Der Begriff „Naturschauspiel“ steht für die völlige Verkennung der Natur.
Will der Mensch sich die Natur untertan machen, kann er gleich bei sich beginnen.
Das Universum ist eine einzige Energievergeudung. Man sollte in unbewohnten Galaxien das Licht ausmachen.
Alles geschieht ständig nur einmal.
„Milchstraße“ gefällt mir. Jeden Morgen kommt ein Engel und stellt Milch und frische Brötchen vor die Tür.
In der Berührung zweier Handflächen liegt die Wahrheit des Universums.
Die Eroberung des Weltalls durch den Menschen hat angeblich begonnen; wie lächerlich!
Wer das Nichtsein erklären kann, kann getrost den lieben Gott eine alten Kumpel nennen.
Schwarze Löcher sind die gelben Tonnen des Universums.
Gott muss weiblich sein, sonst wäre der Kosmos nicht voller Galaxien, die wie glänzende Armreifen aussehen.
Trinken wir einen auf unsere engere Heimat, die derzeitige Ewigkeit und die hiesige Unendlichkeit!
Wirklich wahr ist nur das Wirkliche.
Wer auch immer den Urknall verursacht hat, er hat zuhause bestimmt Ärger bekommen.
Wahrheit kann man nur behaupten, Wirklichkeit beweisen.
Sind Unendlichkeit und Ewigkeit ohne Ende ohne Ende?
Als Gott nach der Schöpfung ruhte, fragte Adam: Ist was?
Unendlichkeit kann sich leisten, alles ständig nur einmal geschehen zu lassen.
Es nützt der Realität nichts, die Augen vor uns zu verschließen.
Fordern wir von Gott eine ökologische Natur: eine strahlungsarme Supernova, Sonnen mit erneuerbarer Energie und sichere Endlager für schwarze Löcher!
Für Leute mit Höhenangst: Guck nicht hinab in das Weltall, denk nicht daran, wo wir schweben.
Nach unendlich vielen Urknallen wird auch die Ewigkeit zur Routine.
Beim Urknall ist die Wahrheit in Wirklichkeiten zerplatzt.
Wie sehen nur einen Teil der Wirklichkeit. Aber wir zeigen der Wirklichkeit auch nicht alles von uns.
Die Wirklichkeit hat keine Dimensionen, wir haben sie.
Wir Menschen machen weiter bis zu unserer völligen Erschöpfung.
Zeit
Die Zeit ist ein Problem, das wir nicht aus dem Raum schaffen können.
Uhren messen die Zeit nicht, sie behaupten sie.
Die Zeit ist in die Furchen des Raumes gesät. Daraus wachsen die schönsten Galaxien, Sterne und Mädchen.
Ruhig geht die Zeit von Atem zu Atem, und erst wenn das letzte Wort den Raum still werden lässt, geht sie zurück in die blaue Mitte der Welt.
Wir ändern uns nicht, die Zeit ändert uns.
Wenn deine Zeit vorbei ist, verlässt du auch den Raum.
Bitte verlassen sie die Zeit so, wie sie sie vorgefunden haben!
Zeit ist die Ausdehnung eines Punktes, innerhalb dessen wir uns im Kreis bewegen.
Auch, wenn du jedes Jahr nur ein Streichholz anzündest, die Schachtel ist im Nu alle.
Theologen haben unendlich viel, Philosophen weniger, Politiker überhaupt keine Zeit.
Wem Zeit fehlt, der sollte sich fragen, ob sie ihm in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft fehlt.
Den längsten Atem haben Dinge ohne Atem.
Künftige Zukunftsvisionen werden aus Vergangenheiten resultieren, die unsere Zukunftsvisionen zunichte gemacht haben werden.
Es ist immer jetzt und jetzt ist immer.
Wir haben wenig Zeit, und die Zeit hat wenig von uns.
Nur der Duden bewahrt das Dogma, es gäbe für alle eine Zukunft. Tatsächlich haben wir unterschiedliche Zukunften.
In tausend Jahren sind unsere Zukunftsvisionen ein Fall für Archäologen.
Du bist zwar noch da, doch es ist schon vorbei.
Steine sind länger da, aber sie haben weniger davon.
Weil der Mensch endlich ist, empfindet er Zeit, weil er sinnlich ist, Raum.
Zeit ist eine Elle, die wir an etwas anlegen, was gar nicht da ist.
Das Leben ist kurz, aber es dauert manchmal ewig, bis der Bus kommt.
Dass das Leben so lang ist, ändert nichts daran, dass es so zu kurz ist.
Was werden wohl künftige Vergangenheiten noch alles gebracht haben?
Eine neue grammatikalische Zeitform: die unvollendete Vergangenheit.
Eine andere Zukunft verändert auch die Gegenwart.
Es gibt nur eine bekannte Art in unsere Zukunft zu reisen: alt werden.
Die Zeit vergeht nicht, wir vergehen.
Gehört zu unserer Vergangenheit auch die Vergangenheit bereits vergangener Menschen?
Beim Versuch, Zukunft zu gestalten, kommt immer nur Vergangenheit raus.
Gegenwart ist Multiplikation von Zukunft mal Vergangenheit geteilt durch mich.
Intensives Warten führt zum Verlust von Gegenwärtigkeit.
Es war immer jetzt, es ist jetzt, und es wird immer jetzt sein.
Wer lässt sich schon gern von anderen die Vergangenheit bewältigen?
Für die Menschheit ist es fünf vor zwölf. Um zwölf hat sie einen Termin.
Die Vergangenheit liegt zwischen Gegenwart und Zukunft.
Das, was ist, ist nichts im Vergleich zu dem, was gewesen sein wird.
Zukunft ist künftige Vergangenheit.
Ewigkeit ist ewige Gegenwart.
Für Ungeborene ist auch die Vergangenheit noch nicht passiert.
Ich habe so viele Zukunftsvisionen, dass ich nicht weiß, über welche ich zuerst lachen oder heulen soll.
Nichts bleibt, wie es gewesen sein wird.
Man sollte die Gegenwart nicht loben, bevor man ihre Vergangenheit kennt.
Wie glauben nicht mehr an die Hölle; wir glauben an die Zukunft.
Unbekannte Gegenwarten mit ungeahnten Vergangenheiten streben fremden Zukunften zu.
Gegenwart hat auch eine räumliche Dimension.
Ohne gemeinsame Zukunft sind auch die Gegenwarten verschieden.
Lange Wege bringen Zeit.
Wer sich Zeit nimmt, tut dies meist, weil er keine Zeit hat, keine Zeit zu haben.
Ich bin gegen Warten und für Gegenwart!
Wir sparen Zeit, um Zeit zum Zeitvertreiben zu haben.
Am Ende war alles am Anfang schon am Ende.
Es gibt unendlich viele Ewigkeiten. Einige dauern Jahrmilliarden, andere den Bruchteil einer Sekunde.
Erde und Umwelt
Ausgerechnet wir nennen Erde Schmutz.
Wir tänzeln auf seidenen Fäden und reden über Horizonte.
Irgendwo unter uns ist die Mitte der Erde, irgendwo in uns die Mitte der Welt.
Für die Hölle der Himmel, für den Himmel die Hölle, das ist unsere Erde.
Wer kam nur auf die Idee, unseren kleinen blauen Planeten „die ganze Welt“ zu nennen?
Hinter dem eigenen Horizont geht die Umwelt in die Welt über.
Machen wir die ganze Welt kaputt?
Neuester Trend bei Öko-Reisen: Dabei sein, wenn etwas das letzte Mal passiert.
Ahnt die Quelle die Mündung?
Vor dem Umweltschutz gab´s schon mal Luftschutz.
Ohne unsere Melancholie wäre der Herbst nur halb so lustig.
Wir erwandern die Natur, um sie dann zu unterwandern.
Aus welchem Material wird der Sarg des Waldes sein?
Schon ist die Rede von den negativen Auswirkungen des Waldsterbens auf den Autoverkehr.
Kommt Zeit, kommt Rad.
Die ersten Schritte zur Nachhaltigkeit sind nachhaltige Vorhaltungen.
Die Müllkippen von heute sind die Tagebaue von morgen.
Manchmal schützt die Öffentlichkeit die Umwelt, manchmal die Umwelt die Öffentlichkeit.
In der Natur gilt die Quotenregelung.
Nur am Wesen des Unwesentlichen kann die Welt genesen.
Tiere und Pflanzen
Manche haben nur ein Herz für hohe Tiere.
Beim Schlachtfest feiern einige Tiere nicht mit.
Der Esel, der goldene Dukaten scheißt, ist nur interessant, solange er kein goldenes Heu frisst.
Du kannst Eintagsfliegen erschlagen oder abwarten.
Zum Glück steckt nicht hinter jedem hübschen Frosch ein ekliger Prinz.
Horrorvision: Die letzten beiden Männchen ihrer Rasse kämpfen um das letzte tote Weibchen.
Tiere sind stinkfromm.
Hunde erkennen sich am Urin, Menschen am Parfum.
Korrekt muss es heißen: Da steht eine Fliege.
Homo homini homo est. Und lasst endlich den Wolf in Ruhe!
Und doch träumen die Hühner in den Legebatterien von stolzen Hähnen. Und doch träumen die Masthähnchen von einer netten Henne.
Wer redet schon vom Schaf im Wolfspelz?
Bei den meisten Menschen geht Tierliebe durch den Magen.
Hör auf, das Tier zu quälen, du tust dir noch weh!
Die meisten Hunde sind völlig auf den Menschen gekommen.
Ich bin enorm in Form, ich könnte Bäume einpflanzen!
Die schönsten Blumen stehen nicht alle auf einer Wiese.
Ein Glück, dass uns die Pflanzen nicht weglaufen können.
Leute, die Bäume ausreißen, sind nicht mehr gefragt.
Die Menschheit braucht Frühwarnsysteme für Naturereignisse, die Natur welche für Menschheitsereignisse.
Parklandschaften von früher werden heute durch Parkplätze verschönt.
Existenz
Leben und Dasein
Wir sind wie geschaffen für diese Welt.
Der Mensch, unser Freund, der es gut mich sich meint.
Unter moralischen Gesichtspunkten ist der Mensch nicht vertretbar.
Leben ist eine Rückgratwanderung.
Zwischen Hingabe und Flucht, Zugeständnis und Zurückhaltung, Liebe und Hass, in die eigene Stumpfheit hinein sich begreifen als Versuch.
Manche leben so vorsichtig, dass sie wie neu sterben.
Was bleibt, ist die Veränderung; was sich verändert, bleibt.
An sich sind die meisten Menschen sehr interessiert.
Was, wenn das Leben nicht reicht für das Leben?
Normales menschliches Leben ist extrem unnormal.
Irre sind menschlich.
Unser Leben hat zwei Dimensionen: den Augenblick und die Summe aller Augenblicke.
Es geht um Nichts.
Einst saßen die Alten am Feuer, bis Asche nur blieb. Wie das Licht, das wir brennen, leben wir.
Leben ist das eigenartigste, das ich je erlebt habe.
Das Leben ist eine Butterfahrt: Erst lassen wir uns einiges bieten, dann schlagen wir zu.
Wir sind eigentlich nicht, ausnahmsweise sind wir.
Nichts ist unbegreiflicher, als im Moment da zu sein.
Kein menschliches Leben ist umsonst! Wieso gäbe es sonst Sklavenhandel?
Es gibt drei menschliche Lebensweisen: Das Überleben, das Erleben und das Verleben.
Die Einen nennen es die Zeit bis zur Rente, die Anderen das Leben.
Alle Menschen sind gleich ungleich.
Wenn wir von Unmenschlichkeit reden, meinen wir das menschliche Wesen.
Die Höherentwicklung des Menschen beweist die Durchsetzungskraft der Brutalität.
Das Leben ist die Ostfront der Natur.
Manch Trottel hält unsere gemeinsamen Grundbedürfnisse für individuelle Leistungen.
Wären wir unsterblich, würde der Selbstmord zur Regel.
Kaum ein Mensch erreicht seine Grenzen. Unsere Königreiche sind doch größer als wir meinen.
Wir sind unsere einzige Chance.
Auf den Gräbern unserer Gefühle wachsen die sonderlichsten Blumen.
Die Menschheit ist eine Ansammlung von lauter Mittelpunkten.
Das Leben ist sowohl Sackgasse als auch Einbahnstraße.
Der Grad unserer Vollkommenheit drückt sich in der Art des Umgangs mit unserer völligen Unvollkommenheit aus.
Der Mensch ist das Mittelmaß aller Dinge.
Menschen sind Wegwerfgötter.
Ein Mensch! Wie stolz das klingt?
Die Dinge sind das Maß aller Menschen.
Wir sind das Salz an der Schokoladensuppe.
Nur der Mensch hat das Potenzial, seine Potenziale selbst zu potenzieren.
Nach dem Ende der Menschheit bleibt keine Erinnerung, nichts.
Alle wollen das Salz sein, niemand die Suppe.
Sinn hat keinen Sinn.
Durch unser Leben ziehen sich kaum wahrnehmbare Wasserscheiden. Wenn wir sie überschreiten, fließen die Flüsse unseres Lebens in eine andere Richtung.
Wohin führen die Wege, die wir nicht gegangen sind?
Am meisten verändert das Unvorhersehbare; man sollte es in der eigenen Erwartung berücksichtigen.
Widersprüche erzeugen unseren Lebensstrom.
Verfremdung heiß, man denkt über sich nach und weiß nicht, wer da über einen nachdenkt.
Je größer das Empfinden von Normalität, desto unnormaler die Situation.
Das Normale ist das Besondere.
Auf dieser dünnkrustigen Plasmakugel kann man nicht anders sein als oberflächlich.
Komisch, nur Menschen sind Humanisten.
Die eigentliche Erdoberfläche ist unsere Haut.
Humanismus ist die Ideologie einer Monokultur.
Ursache und Wirkung
Die für uns letzten Ursachen sind bereits das Ergebnis eines unendlich langen Prozesses.
Ursachen sind auch nur das Resultat von Wirkungen.
Wir verwechseln nicht nur Ursache und Wirkung, sondern machen auch noch die Wirkung für die Ursache verantwortlich.
Der Mensch interessiert sich vor allem für ihn betreffende Nebenwirkungen.
Oft sind gewünschte die Ursache von unerwünschten Wirkungen.
Moral, Charakter und Gewissen
Die Würde des Einen ist die Bürde des Anderen.
Bist du ohne Moral, mach eine Moral draus; es versteht dich sonst keiner.
Verlorene Menschen sind Brücken, über die keine Wege führen.
Mach nur eines immer richtig, und du machst alles Mögliche richtig.
Mit nur einer doppelten Moral kommt heute kaum einer aus.
Die Würde des Menschen liegt in dem, was er tun würde, wenn er nur könnte.
Lieber etwas Gewissen als das gewisse Etwas.
Früher lernte der Mensch, aufrecht zu gehen; heute muss er lernen, aufrecht zu bleiben.
Zum richtigen Anlass das passende Gewissen!
Die Schuld ist Schuld!
Wenn Güte wütet, hüte dich!
Wir wären auch nicht anders, wenn wir anders wären.
Gegen Überheblichkeit sollte man rechtzeitig eine Verunsicherung abschließen.
Wenn das Böse verschwindet, bleiben immer noch die negativen Auswirkungen des Guten.
Ich bade meine Hände in Unschuld: Es war mal wieder nötig.
Stärke und Schwäche
Demonstrierte Stärke signalisiert verborgene Schwäche.
Der Stärkere passt sich an.
Stärke beginnt mit der Akzeptanz eigener Schwächen.
Das Selbstbewusstsein verunsichert uns. Wir wissen nicht, ob es zu Recht besteht.
Typisch für unsere Zeit sind mittelmäßige Extremisten und extrem Mittelmäßige.
Lass dich fahren oder auch tragen, aber lass dich nicht gehen!
Häufigster Grund für Verunsicherung: Man beherrscht die Rituale der Schwächeren nicht.
An der Art der Stärken erkennt man auch die Schwächen.
Man muss erst einen Schlag einstecken, bevor man merkt, dass man der Stärkere ist.
Der Zweck heiligt die Mittelmäßigkeit.
Selbst in der geheimsten Stunde ist der Mittelmäßige mittelmäßig.
Die kleinsten Pinkel haben die größten Dünkel.
Für manch einen ist es ein weiter Weg bis zum Mittelmaß.
Wer seine Grenzen kennt, kann sich besser verteidigen.
Ignoranten setzen sich lieber mit Gleichgesinnten zusammen als mit Tatsachen auseinander.
Unmut braucht Mut.
Klugheit und Dummheit
Dumme stellen sich Klugheit als größere und noch ausgefeiltere Dummheit vor.
Macht es einen Unterschied, ob wir aus Dummheit oder aus Klugheit tolerant sind?
Der weise Narr weiß, warum er sagt, was er weiß.
Stolz ohne Leistung ist kultivierte Dummheit.
Wer täglich einen klugen Satz sagt, liegt einen Satz über dem Durchschnitt.
Genie ist geschenkt, nur Fleiß zählt als Leistung.
Ist es schon klug, seine Dummheit wortreich verklären zu können?
Zur Durchsetzung unserer Dummheit werden wir klug, zum Schutz der Faulheit aktiv.
Klugheit schützt nicht vor Dummheit, im Gegenteil.
Manchmal wird klüger gelallt als gesprochen.
Dumme glauben als erste an neue Klugheiten.
Bornierte sehen die Mitmenschen als Teil der eigenen Welt an.
Schwachsinnige Triebtäter finden sich irre geil.
Durch Schaden wird man nicht weise.
Für platte Leute ist auch die Erde nicht rund.
Das einzig Vernünftige tut man oft aus Unvernunft.
Leute ohne gehen anderen auf den Geist, ohne zu wissen, wo sie sich befinden.
Wenn einfach sein klug ist, dann ist klug sein schwer.
Klugheit ist unsere Dummheit aus der Sicht des noch Dümmeren.
Klug ist, wer Dumme versteht, und dumm ist, wer Kluge zu verstehen meint.
Es ist ein aufwendiger Prozess, von einer Dummheit zur anderen umzulernen.
Miss dich an deinen eigenen Maßstäben, und du gewinnst dir gegenüber an Bedeutung.
Der Klügste gibt nach und nach nach.
Beschränktheit ist in ihren Formen schrankenlos.
Bornierte kommen mit einem einzigen Lebensgefühl aus.
Meist gehen Dumme auf Dummenfang. Sie kennen die Gewohnheiten.
Dumm bleibt dumm, da lohnen teure Pillen.
Suchen, Finden und Korrigieren
Einen Fehler, den man schon lange macht, beherrscht man perfekt.
Wer Wellen sucht, darf nicht untertauchen.
Oft bringt eine Feststellung die Lösung.
Im Zweifel für den Zweifel.
Wir mögen unbewiesene Behauptungen, entweder, um an sie zu glauben, oder um sie zu verurteilen.
Wer im Dunkeln sucht, hat im Hellen nicht gefunden.
Wer den Dingen auf den Grund geht, geht dabei zu Grunde.
Je eher der Fehler, desto breiter die Wirkung.
Fehler sollte man bemerken, bevor sie zu erkennen sind.
Das Leben ist eine Sackgasse, die etwas länger ist als das Leben.
Wer enttäuscht ist, hat sich vorher täuschen lassen.
An Gewöhnliches gewöhnt man sich gewöhnlich ungewöhnlich schnell.
Meist hat man da nichts zu suchen, wo es viel zu finden gibt.
Am größten ist die Versuchung, wenn man sich selbst versucht.
Bei der Suche nach dem eigenen Weg treffen sich alle auf der Autobahn wieder.
Behauptete Nebensächlichkeiten sind oft getarnte Hauptsachen.
Einsicht bekommt nur, wer einsichtig ist.
Jeder muss aus den eigenen Fehlern der Anderen lernen.
Realisten müssen sich einer Realität stellen, die wenig realistisch erscheint.
Der Realist von heute schafft sich seine Realität selbst.
Meist werden neue Realitäten zuerst von älteren Realisten erkannt.
Es gibt mit der Sicherheit keine Sicherheit, mit der es keine Sicherheit gibt.
Realismus ist der Realität nicht angemessen, sondern blühende Phantasie.
Allein auf unsere Irrtümer wollen wir uns nicht verlassen; wir holen uns deswegen den Rat anderer.
Ziele, Motive und Ideale
Motive sind Ursachen und Folgen.
Man kann nicht am Ende des Weges beginnen, aber bereits am Beginn enden.
Es ist unser ständiges Bemühen, das Angenehme mit dem Nutzlosen zu verbinden.
Nicht alle, die am Ziel ankommen, sind am Start losgelaufen.
Leider ist das Angenehme nicht immer das Annehmbare.
Auf der Jagd nach der eigenen Identität ist es ihm endlich gelungen, sie zu erledigen.
Höhere Motive sind allzu oft das Resultat niederer Instinkte.
Wahres Können endet mit Wollen.
In kleinen Dingen Pedanten, in großen Spieler, das ist unsere absurde Lebenslogik.
Lass den Engel in dir frei, sei du selbst, ganz nebenbei!
Es ist alles verrückt, und niemand weiß, wie es stand.
Aller Anfang vom Ende ist schwer.
Sucht weist klare Wege ins Ungewisse.
Aus einem Funken Hoffnung entsteht oft ein verheerendes Feuer.
Vom vielen Entfalten bekommt man Falten.
Ohne Preis kein Fleiß.
Manches machen wir willkürlich, anders willpflichtig.
Wir haben alle nur einen Wunsch: Die Erfüllung all unserer Wünsche!
Oft ist behauptetes Guten beginnendes Böses.
Ist nur wichtig, was wichtig gewesen sein wird?
Gleichmut bedeutet nicht, immer gleich Mut zu zeigen.
Wenn man weit kommen will, nützt es nichts, hoch hüpfen zu können.
Wenn es dir nur auf den Weg, nicht aber auf das Ziel ankommt, dann geh zum Teufel!
Wer kleine Ziele hat, hält sich nicht bei großen auf.
Am stabilsten sind materielle Ideale.
Vorteile sind Mixturen aus mehreren Nachteilen.
Werde wie du bist, dann bleibst du wie du wirst.
Weil wir sie verfolgen, sind unsere Ziele ständig auf der Flucht vor uns.
Ziel vieler Anstrengungen ist die Anstrengung.
Zynismus ist eine Mischung aus neunzig Prozent Idealismus und zehn Prozent Realität.
Wir haben die Wahl zwischen über- und unterschätzten Belanglosigkeiten.
Singuläre Bedeutung reicht den meisten nicht, sie streben nach pluraler Anerkennung.
Bei Böswilligkeiten sind wir stets gutwillig.
Wie geht die Geschichte aus? Der Held geht in die Geschichte ein.
Engagement, Wille und Entscheidung
Nur die Sucht, zu widerstehen, hilft, gegen die Sucht zu widerstehen.
Was der Eine nicht kann, kann der Andere nicht lassen.
Nichts gegen Leute, die Berge versetzen; Hauptsache, sie räumen anschließend wieder auf.
Frisch gewagt ist halb zerronnen.
Ein kleines bisschen wird die Erde durch jeden Schritt erschüttert.
Man sollte nur hinter einer Sache stehen, wenn man sie überblickt.
Was du zwingst, bindet dich.
Manches sollte man besser nicht über-, sondern gleich verschlafen.
Ob man will oder nicht, man will.
Manchmal weiß man genau, warum man etwas will, nur nicht genau, was.
Starke Motivationen basieren oft auf Abgründen.
Viele stellen sich hinter einer Sache, um sich zu verstecken.
Oft ist es eine bewusste Entscheidung, unentschieden zu wirken.
Wer keine Wahl hat, hat die Qual.
Wer hinter seiner Sache steht, sollte sich gelegentlich vor sie stellen.
Über eine Sache zu schlafen, heißt, eine Nacht zu wachen.
Kampf, Sieg und Niederlage
Gleiche Schwächen führen zur Solidarisierung, gleiche Stärken zum Kampf.
Vor dem Start sind alle Läufer gleich schnell.
Im Zweikampf Vorletzter zu werden ist keine Schande.
Wer Vollkommenheit liebt, sollte mit vollkommenen Niederlagen rechnen.
Es kann durchaus einen Fortschritt in der Persönlichkeitsentwicklung bedeuten, zur Sau gemacht zu werden.
Manchmal ist es der geradeste Weg, die Kurve zu kratzen.
Jemand, der glaubt, fertig zu sein, ist oft nur fix und fertig.
Bis hierher und dann weiter.
Demut ja, Demütigung nein!
Wenn du dir selbst im Weg stehst, kämpf!
Wäre Mitmachen alles, würde keiner mitmachen.
Nicht der Beste gewinnt, sondern der Sieger hat gewonnen.
Manch einer konnte sich nur behaupten, indem er enthauptet wurde.
Wenn man tief gefallen ist, kann man immer noch ausrutschen.
Die Sieger sind nicht immer die wirklichen Gewinner.
Besser mitkämpfen als mitleiden.
Wenn etwas glückt, hat das meist wenig mit Glück zu tun.
Bei der Niederlage ist die Lage nicht unwichtig.
Gebogen ist nicht gebrochen.
Wer um sein Leben kämpfen muss, sollte für dieses Kämpfen leben.
Manche Schlachtenbummler stehen so voll hinter ihrer Mannschaft, dass sie kaum noch stehen können.
Gestandene Läufer gewinnen immer seltener.
Wird ein überholtes Modell oft überholt, sollte es überholt werden, damit es wieder überholt.
Niederlagen tarnen sich gelegentlich als Sieg.
Sieger laufen vorn, Gewinner überall.
Das Leben ist kein Rennen, an dessen Ziel der Schnellste gefeiert wird.
Aus jeder Aufgabe ergeben sich neue Aufgaben, bis man schließlich ganz aufgibt.
Freunde kämpfen füreinander, Gegner miteinander, Feinde gegeneinander.
Der Ungeduldige schmeißt den Pfeil, bevor der Bogen gespannt ist.
Wenn alles fällt, wird Bleiben zum Steigen.
Der scheitert, der meint, sich jeder Prüfung stellen zu müssen.
Leben heißt Werden und Vergehen. Letztere beginnen meist im jungen Alter.
Echte Prüfungen orientieren auf Ablehnung.
Bewegung und Entwicklung
Bleiben ist etwas vorübergehendes, aufbrechen ewig.
Sieh nach vorn, aber sie dich vor! Denk nach vorn, aber denk nach! Schau nicht zurück, aber sei rücksichtsvoll! Übe Nachsicht, aber mit Vorsicht!
Manch eigener Weg beginnt mit einer Entgleisung.
Der Fortschritt dauert immer kürzer.
Im Laufe unserer Entwicklung verwickeln wir uns immer mehr.
Du kannst bleiben, wenn du mir hilfst, nicht zu bleiben.
Beim Start sollte man wissen, wie weit man will.
Kann man in Bewegung verharren?
Ein hohes Lebenstempo hilft Bahn zu halten.
Viele sind fertig, weil sie nicht fertig werden.
Es gibt auch falsche Schritte in die richtige Richtung.
Nur an unseren Grenzen merken wir, ob wir außer uns sind.
Nicht nur von Nichts kommt nichts.
Erst waren die Leute bewandert, dann erfahren, heute sind sie besessen.
Wer schneller ankommt, muss länger bleiben.
Ein komischer Blick, eine flüchtige Bewegung, und schon nimmt das Leben einen anderen Verlauf.
Er kam von weit her und ging rasch weiter.
Wer sich nur zu seinem Vorteil zu seinem Vorteil ändert, ändert sich nicht zu seinem Vorteil.
Wer schnell lebt, braucht einen langen Bremsweg.
Gefahren kann man entgehen.
Neue Maßeinheit für Verkehrsdichte: Gefahrenheit.
Gleichmut kommt vor dem Aufstieg.
In Autobiographien sollte auch der Chauffeur vorkommen.
Aus Sicht der Bahn ist jedes Auto eine völlige Entgleisung.
Das am meisten verbreitete Hobby: Erfahrungen sammeln.
Wer aus sich heraus geht, muss sehen, wie er zurückkommt.
Manchmal kommt man nur noch rückwärts vorwärts.
Wenn ihr über euch hinaus wollt, bleibt unter euch.
Man kann nicht bleiben, nur werden, der man ist.
Am Ende hatten viele vorher schon genug.
Freiheit und Gefangenschaft
Der erste Gebrauch der Freiheit ist ihr Nichtgebrauch.
Wir befreien uns immer nur von unseren letzten Befreiungen.
Gelegentlich muss man so frei sein, vor der Freiheit zu fliehen.
Keine Freiheit ohne Verzweiflung.
Wirklich frei ist, wer sagen kann, wofür und wogegen er frei ist.
Flieh, bevor der Fluchtweg vorgeschrieben ist!
Schöner als Freiheit ist Befreiung.
Freiheit ohne Liebe ist ein Käfig.
Freiheit ja, aber es gibt nur Gleichheit oder Brüderlichkeit.
Wahre Unabhängigkeit ist Unanhänglichkeit.
Ziel vieler Befreier ist die Unterjochung der Befreiten.
Weil wir unseren Käfig in uns tragen, sind wir Gefangene in grenzenloser Freiheit.
Wer sein eigenes Brot isst, hat freie Wahl der Lieder.
Das sicherste Gefängnis hat Ausgänge in eine gefährliche Freiheit.
Der eiserne Ring um die Rose gelegt, bildet sich ein, ein Käfig zu sein.
Eigentum, Armut und Reichtum
Erfüllte Augenblicke sind unser einzig wahrer Reichtum.
Je mehr Eigentum sie haben, desto eigentümlicher werden die Leute.
Für Arme ist Luxus unbekömmlich.
Es gibt keine eigenen Welten, höchstens eigene Zahnbürsten.
Wenige Menschen interessiert das Wesen, die meisten das Wessen der Dinge.
Man kann nicht lassen, was man nicht hatte.
Wenige Leben gleichen höherer Mathematik, die meisten sind reine Rechnerei.
Ein Einfamilienhaus mit allen Schikanen: Ratenzahlungen, Steuern, Nebenkosten ...
Einheimische sind zurückhaltend, Eigenheimische zurückbehaltend.
Erst ist es nicht gut genug, dann ist es gerade gut genug.
Wer nicht hat, der will schon.
Die Forderungen der Armen sind unerhört.
Essen und Trinken
Auch Weinsorten verstoßen gegen die Etikette.
Manch einer wartet vergeblich auf sieben magere Jahre.
Bei der Frage, ob wir besser vegetarisch leben sollten, geht es um die Wurst.
Für mein Gewicht wiege ich ziemlich wenig.
Diätgestresste Menschen verfügen meist über lightvolle Erfahrungen.
Milch wird auch sauer, wenn man sie färbt.
Alter Wein gehört in alte Bäuche.
Die Fastenzeit lässt sich mit Fastfood ganz gut überstehen.
Man isst auch das Kleingedruckte.
Einige Winzer verdienen ihr Geld mit Verwässerungsvorschlägen.
Manch gefüllte Speisekammer wird als Giftschrank getarnt.
Was ist das Lachsschnittchen aus der Sicht des Lachses?
Nichts ist trauriger als alleingelassene Weintrinker.
Die einen brauchen Alkohol zum Schlafen, die anderen zum Leben.
Richtig saufen kann ich nur, wenn ich angetrunken bin.
Betrunkene sollte man für voll nehmen.
Dicken fehlt es oft an Waagemut.
In guten Zeiten wollen alle das Salz an der Suppe sein, in schlechten die Kelle.
Spaß und Ernst
Spaß ist Ernst in Geschenkpapier.
Zerleg ein Ernstmolekül und du erhältst Spaßatome.
Vorenthaltene Freude lässt sich nicht nachholen.
Freude ist eine Vorform von Leid.
Der Ärger über den Ärger anderer ist das Gegenteil vom Ärger über die Freude anderer.
Wenn ich gute Laune habe und sehe, es liegt an der Wetterlage, kriege ich schlechte Laune.
Unsere Gesichter sind unterschiedlich, die Grimassen sind gleich.
Ernst und Spaß unterscheiden sich nur in der Praxis.
So, wie es den Ernsten Spaß macht, ernst zu sein, ist es den Spaßigen Ernst mit ihrem Spaß.
Wer sich ernst nimmt, sollte sich nicht so ernst nehmen.
Es ist nicht alles Spaß, was von ernsten Gesichtern verlacht wird.
Humor verwischt die Konturen der Meinung und präzisiert ihren Kern.
Pessimismus und Optimismus sind Symptome derselben Krankheit.
Besser man wird der Lächerlichkeit preisgegeben als der Ernsthaftigkeit.
Sorgen, Krankheit und Verzweiflung
Schmerz ist die Krönung subjektiver Wahrnehmung.
Sorgen befreien von Konventionen.
Absoluter Pessimismus ist entschieden zu optimistisch.
Aus schierer Verzweiflung werden manche zu Optimisten.
Schwarzmalen und -sehen kommt teuer zu stehen.
Zorn ist der bittere Schaum auf der Traurigkeit.
Nichts ist schlimmer, als wenn nichts mehr schlimmer ist.
Das Unglück der Welt beruht auf dem Versuch jedes Einzelnen, glücklich zu sein.
Oft sind die Stricke, in denen wir uns verfangen haben, unser einziger Halt.
Folterknechte haben die Wahl der Qual.
Schwere Schmerzen helfen, leichter zu sterben.
Weltschmerz vergeht bei echten Schmerzen.
In Sachen Gesundheit schreiben wir an, die Rechnung wird später beglichen.
Vorsorgeuntersuchung: Der Arzt sorgt vor.
Unser Gesundheitswesen spottet jeder Verschreibung.
Sterben und Tod
Sterben ist das Letzte.
Von wegen lange Nacht des Todes! Wir machen durch!
Ungeboren ist nicht tot.
Auf der Ziellinie des Lebens brechen wir tot zusammen.
Das Bewusstsein des Todes ist die Hölle.
Erst wer tot ist, kann sich ein abschließendes Urteil über das Leben erlauben.
Er hatte Mut! Ein schöner Grabspruch.
Totenhemden sind nur einen Bruchteil der genutzten Zeit modern.
Im nächsten Leben wirst du ein Grabstein sein.
Beim letzten Stündlein zählt nur noch der Minutenzeiger.
Die Friedhofsordnung gilt nur für die noch Lebenden.
Hinrichtungen mit dem Fallbeil sind einschneidende Erlebnisse.
Dem Tod kann man durch Selbstmord nicht entgehen, nur dem Sterben.
Spare in der Zeit, dann hast du nach dem Tod.
Viele Menschen setzen die meiste Energie im Krematorium frei.
Beim Begräbnis denkt der Archäologe prognostisch.
Ein Herz aus Stein eignet sich gut als Grabstein.
Wäre der Tod nicht, würden wir ewig sterben.
Erst gehen wir mit der Zeit, dann gehen wir mit der Zeit.
Wer wissen will, wie der Tod ist, braucht sich nur an die Zeit vor seiner Zeugung zu erinnern.
Unterstehe dich, dich überstehen zu wollen!
Ist es mutig, sich auf eigenen Beinen zum Galgen zu bewegen?
Auch hochgestellte Persönlichkeiten werden im Liegen beerdigt.
Es lohnt nicht einmal, für das zu leben, wofür es sich angeblich zu sterben lohnt.
Alles lassen wir beim Sterben zurück und nichts.
Lieber eine strenge Vorschrift als ein freundlicher Nachruf.
Was das Leben nach dem Tod betrifft, sind einige ganz optimystisch.
Manager finden auf dem Friedhof ihre erste Ruhe.
Du wirst mit dem Leben nicht fertig? Warte ab!
Der Tod ist Ursache und Ergebnis von Hektik.
Nichtmehrsein ist die exklusivste Form von Nichtsein.
Friedhöfe bewahren immer nur die letzten Toten.
Sterben ist langweilig, nur zum Schluss wird es kurzweilig.
Unter- und Übereinander
Mit- und Gegeneinander
Gelegentlich sollten wir auch die Meinung unserer Mitmenschen behalbherzigen.
Am artigsten sind Menschen aus artgerechter Haltung.
Es gibt eine Art von Gemeinsamkeit, die geht kaputt, wenn man sie nur erwähnt.
Treiben und sich treiben lassen!
Denke nicht, dass die Anderen denken, was du denkst, dass sie denken.
Es ist schon eine Kunst, die Leute nachdenklich zu machen; zum Handeln aber bringt man sie nur durch Beleidigung.
Wir leben in einer Zeit der Versachlichung zwischenmenschlicher Beziehungen.
Bei aller Wertschätzung, es ist nur eine Schätzung!
Wir lassen uns lieber über jemanden aus als mit ihm ein.
Unterschiede ergeben sich aus den Gemeinsamkeiten.
Wir streicheln uns am Kuscheltier.
Versprechen sind leider oft Versprecher.
Incognito ergo sum.
Wenn es so weitergeht, werdet ihr bald wir und sie werden ihr sein.
Je geringer der Unterschied, desto größer das Bedürfnis nach Unterscheidung.
Manche sind so geheim, die kennen sich selbst nicht, aus Angst, sich zu verraten.
Je mehr wir uns angleichen, desto mehr entfernen wir uns voneinander.
Mach mich nicht lustig über dich!
Häufiger als irrationales ist iremotionales Verhalten.
Verlass dich auf nichts, nicht mal darauf!
Ärgerlich ist, wenn man jemanden neidisch machen will und stattdessen Mitleid erntet.
Nicht alles, was ich mir gefallen lasse, gefällt mir.
Am meisten stören mich Leute, wenn ich allein bin.
Masochisten mögen Sadisten gut leiden.
Masochisten üben Mitleid aus lustvoller Überzeugung.
So gern es mir leid tut, sagte der Masochist.
Dem Einen braucht man nichts zu erklären und möchte es; dem Anderen möchte man nichts erklären und muss es.
Du hast auf mich zugetreten, als ich hoffte, dass du auf mich zutrittst.
Im Leben deiner Mitmenschen bist du meist Statist, die Hauptrolle ist es nur für dich.
Ein Glück, dass ich nicht alle kenne, die ich nicht mag.
Geschenke mit Bedingungen sind ein dezenter Ausdruck von Missachtung.
Die Erniedrigung eines anderen Menschen ist immer eine Angleichung an das eigene Niveau.
Wenn man die versteht, die einen nicht verstehen, versteht man sich nicht mehr.
Einmal ist Kainmal.
Die Bedingungen sind oft größer als die Geschenke.
Die Verärgerung der öffentlichen Erregung gilt als Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Manche strahlen einen an, damit man sie nicht erkennt.
Wie soll man ruhig bleiben, wenn alle ruhig bleiben!
Da sie sich nichts mehr zu sagen hatten, sagten sie sich erst einmal richtig die Meinung.
Früher fiel es auf, wenn ein Fremder kam; heute kommen nur noch Fremde.
Sei nicht so selbstkritisch, das schadet mir!
Das Leben der Leute besteht aus dem Leben der Leute.
Wie kann man gelassen werden, wenn alle gelassen werden!
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg rechtzeitig andern zu.
Heute spazierst du über Brücken, die dich vielleicht morgen überspannen.
Man kann sich nicht selbst entschuldigen, man kann nur um Entschuldigung bitten.
Wir werden immer mehr und immer einsamer.
Wie misst man den Abstand zwischen zwei Menschen?
Man kann sich nicht einmal darauf verlassen, sich auf jemanden nicht verlassen zu können.
Bevor du mit jemandem abrechnest, rechne alles noch mal durch.
Viele Menschen werden nicht mal ignoriert.
Man wirft sich in Schale, um sich zu schützen.
Je größer die Runde, desto eckiger die Gespräche.
Gib mir die Chance, dir eine Chance zu geben!
Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten die Letzten bleiben.
Manche laden ein, um beschenkt zu sein.
Weil alle es wollen, wollen wir anders sein als alle.
Kompromisse werden meist zwischen Kompromissen geschlossen.
Was ist der Kampf mit den Göttern im Vergleich zur ewigen Auseinandersetzung mit der Nachbarin!
Viele geben ihr Wort erst, wenn es nichts mehr wert ist.
Es leben die Missverständnisse, nur sie ermöglichen unser Zusammenleben!
Wir begegnen uns oberhalb unserer wahren Gefühle und unterhalb unserer wahren Gedanken.
Wer mich braucht, wird mir seine Hilfe anbieten.
Dagegen Meckern erleichtert die Zustimmung.
Die ärgerlichste Kritik besteht in der Nennung von Fakten.
Man steht nicht über den Dingen, nur weil man sich auf sie stellt.
Lob macht mich misstrauisch. Ich kenne nur nach Unsachlichkeit abgestufte Kritik.
Ganz Eitle deuten ihre Besonderheit nur an.
Sympathische Menschen sind mir unsympathisch.
Freund und Feind
Abgrundtiefen Hass kann man vielleicht überwinden, kaum aber grundlosen.
Wer Brüderlichkeit als Wert ansieht, hat nie unter Brüdern gelebt.
Freundschaft ist mehr wert als Ehe, aber weniger als Liebe.
Dein Gegner steht dir gegenüber, dein Feind kann überall sein.
Ob es Freundschaft war, weiß man erst, wenn es einer nicht überlebt hat.
Traue denen, die dich wegen deines Geldes mögen, sie sind ehrlich! Misstraue denen, die in schlechten Zeiten zu dir halten! Wer weiß, was die wollen!
Frauen können nur Freundschaft halten, wenn jede die Andere hässlicher findet als sich selbst.
Gegner taugen eher zum Freund als zum Feind.
Auch wenn man nur ganz beiläufig die Idee hat, jemandem Blumen zu schenken, sollte man es unbedingt tun.
Wer dich erst hinterher lobt, hat dir misstraut.
Beim Geld fängt die Freundschaft an.
Ankotzen kann dich nur einer, der dir nahe steht.
Spitze Bemerkungen sind der sichtbare Teil des Eisbergs.
Auch Freundschaften nutzen sich ab, am Ellenbogen.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft nur.
Viel Feind viel eher tot.
Freunde erkennt man in der Not nicht wieder.
Frau und Mann
Die Liebe wird das letzte Märchen sein, das wir auf der Suche nach seinem wahren Kern zerstören.
Versöhnen ist wie neu ranmachen.
Es gibt zwei Arten von Liebe zwischen Mann und Frau: Freundschaften und Feindschaften.
Die Liebe überlebt auch coole Zeiten, weil sie so geil ist.
Man nennt es Wechseljahre, wenn man aufhört die Partner zu wechseln.
Halt mich fest, damit ich dich nicht fallen lasse!
Es ist schwer, sich beim Weiterkommen näher zu kommen.
Liebe ist kein Portal, sondern ein Schlüssel.
Wir lieben es, geliebt zu werden, ohne selbst zu lieben.
Ohne ein wenig Angst kann man nicht lieben.
Mein Gott, mein Gott, warum hat sie mich verlassen!
Frauen ziehen sich für Frauen an und für Männer aus.
Die Anziehungskraft der Frau hängt von ihrer Ausziehungsbereitschaft ab.
Frauen suchen die wahre Liebe, Männer die Ware Liebe.
Männer kommen im Flutlicht gut zur Wirkung, Frauen im Rotlicht.
Es gibt männlich, weiblich oder sachlich.
Vorsicht! Aus unbeschriebenen Blättern werden oft fette Rechnungen.
Bei Frauen ist zwar die Regel die Ausnahme, die Ausnahme aber die Regel.
Wenn dich eine küsst, halt ihr auch noch die andere Wange hin!
In der Badewanne können selbst Lesben nicht auf einen Stöpsel verzichten.
Im Bett ist der Mensch ganz mit sich zu zweit.
Sex ist die Forderung der Zukunft an die Gegenwart.
Frauen schauen interessiert weg.
Die Unschuld vom Lande wird immer jünger.
Mir lügt so an dir, dass mich schwindelt.
Schönheit ist kein Verdienst, eher eine Verdienstmöglichkeit.
Er brauchte vierzig Jahre, ehe er merkte, dass sie ihm zu alt war.
Der Ehefrau gibt man nur Recht, wenn sie Recht hat. Ehrlich!
Die meisten entscheiden sich beim Scheiden, sich nicht zu bescheiden.
Die besten Aphorismen entstehen in der Ehe oder in sonstigen Diktaturen.
Ein Schlüsselloch verliebte sich in einen Dietrich; der schloss zweimal auf und verschwand.
Er konnte sie gut leiden sehen.
Alte Weiber sagen: Er ist ein schlauer Kopf. Junge hingegen: Er hat einen schlauen Kopf.
Lieber ein Stier ohne Hörner als ein Ochse mit Geweih.
Bedürfnis wird immer mehr zum Bedürfnis.
Das ewig Weibliche, es zieht uns aus.
Seltsame Fremde verhindern Inzucht.
Zweisam ist eigentlich einsam und einei.
Was ist besser, ein gestandener oder ein bewanderter Mann?
Abschied ohne Bedeutung: Die Haut voneinander nehmen und der Wind geht dazwischen.
Auch der künstliche Besamer ist eine natürliche Person.
Verhältnisse von Prostituierten sind Beschäftigungsverhältnisse.
Das Bett wird nicht umsonst Falle genannt.
Die meisten überschlafen ihre Entscheidung für eine Heirat gleich mehrfach miteinander.
Eine Sexwelle läuft mit der Abendgrenze ständig um den Globus.
Wenn der Mann seine Frau vergewaltigt, nimmt er sie gegen ihren Willen; wenn die Frau ihren Mann vergewaltigt, lässt sie ihn einfach nicht.
Schwule haben nur die Logik gegen sich.
Ehe ist die Fortsetzung der Liebe mit anderen Mitteln.
Obwohl er ihnen nicht traute, traute er sie.
Bevor sie getraut werden, haben sich die meisten schon selbst getraut.
Männer sind immer im Krieg: Im Ehekrieg.
Statt für den Unterhalt der Familie sorgt manch einer lieber für die eigene Unterhaltung.
Die Rache des Machos: BräutigamIn.
Ich bin für die Quotenregelung bei der Hochzeit.
Einfache Menschenkenntnis reicht bei Frauen nicht.
Männerblicke formen Frauenkörper.
Die Körper sind ja nicht schlecht, wenn nicht so blöde Ziegen drin stecken würden!
Nicht jede Dame ist eine HerrIn.
Mann und Frau hormonieren miteinander.
Kurz vor dem Kennenlernen hatten sie den ersten Streit.
Natürlich empfinden Frau und Mann gegenteilig.
Frauen unterscheiden sich in ihren Vorteilen, nicht aber in ihren Nachteilen.
Das wichtigste Vorbild mancher Frau ist ihr Jugendfoto.
Verwandt leitet sich von Verwendung ab.
Die Frau ist das genaue Gegenteil von dem, was man sich unter einem Mann nicht vorstellen sollte.
Sie beschloss sich von Grund auf zu ändern und kaufte sich einen größeren Spiegel.
Männer gehen einkaufen, Frauen zwei oder drei.
Kindheit und Alter
Wir bekommen kaum noch Kinder, aus Angst, sie könnten werden wie wir.
In jeder Unschuld kann man seine Hände nur einmal baden.
Entweder man wird als Kind erwachsen oder nie.
Gelassen bleibt, wer als Kind gelassen wurde.
Die Frage nach der Muttivation von Kindern ist schnell beantwortet.
Kinder mit festen Aufräumzeiten lernen früh die Relativität der Raumzeit kennen.
Eltern nehmen ihre Kinder nicht wie sie sind, sondern wie sie waren oder werden sollen.
Schlagenden Argumenten von Eltern haben Kinder nichts entgegenzusetzen.
Ist es großartig, klein und artig zu sein?
Unter Jugendlichen herrscht Klau- und Maulseuche.
Die Jugend möchte an allem partyzipieren.
Seine wichtigste Kindheitserfahrung: Er wurde überfahren.
Entweder man hat die Eltern mit einem Jahr unter Kontrolle oder nie.
Kinder fragen: Warum? Erwachsene: Warum nicht?
Ein Kind, das folgt, ohne gezogen zu werden, ist ungezogen aber folgsam.
Eltern sind die wichtigsten Verziehungsberechtigten.
Achtung Kriegsgefahr! Beteiligung verboten! Kinder haften für ihre Eltern!
An der Ampel warten die Erwachsenen wegen der Kinder und die Kinder wegen der Erwachsenen.
Jugendliche haben meist total besteuerte Eltern.
Dem dritten Frühling folgt kein Sommer.
Im Lebensherbst werfen die Frauen ihre bunten Kleider ab.
Wer lange lebt, ist lange alt.
Die Falten im Gesicht nehmen zu, wenn die im Hirn abnehmen.
Die Jugend glaubt, sie wird nie wie die Alten. Die Alten glauben, sie waren nie wie die Jugend.
Kinder verrennen sich, Erwachsene vergehen sich.
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Staat und Politik
Auf der Bekanntheitsskala lügen Politiker ganz oben.
Politiker sind oft von bestechender Art.
Was für ein Pech, dass uns ausgerechnet Politiker regieren!
Politiker halten ihre Reden am liebsten auf Allgemeinplätzen.
Früher ging es um Verdienste für den Staat, heute vom Staat.
Politiker versuchen, das Volk mit Macht glücklich zu machen.
Er sah die Regierung vor lauter Dilettanten nicht.
Die Wähler geben ihr Kreuz ab und die Nichtwähler müssen es tragen.
Politik ist die Kunst des Nachmachbaren.
Die schweigende Mehrheit gibt bei Wahlen ihre Stimme ab.
Steuererhöhungen bereiten Politikern ein diebisches Vergnügen.
In der Demokratie entscheidet die Masse, was Politiker über sie denken dürfen.
Polyticker ticken mal so mal so.
Die größte Perversion des Begriffes „Geheimnis“ ist „Geheimdienst“.
Erst beim Ausleuchten der Ecken erkennt man die Form der Gesellschaft.
Nicht immer haben die etwas zu sagen, die etwas zu sagen haben.
Der Flug des Präsidenten fand in einer freundlichen und aufgeklärten Atmosphäre statt.
Wenn die Revolution einen fetten Hintern bekommt, reift eine neue heran.
Das Hauptanliegen vieler Politiker ist ein Wassergrundstück.
Nieder mit euren provozierenden Kompromissen! Es lebe die kompromissbereite Provokation!
Wer sein Volk für dumm verkauft, handelt mit heißer Ware.
Es gibt viel Ausschussarbeit in unseren Parlamenten.
Parlamente schaffen durch Drucksachen Tatsachen.
Weil Politiker große Verdienste haben, sind auch ihre Rentenansprüche hoch.
Kinder und Parteilose sagen die Wahrheit.
Fahnen sind das Einwickelpapier der Politiker.
In der Weltpolitik brodelt es, wenn das Gas kleiner gedreht wird.
Neben der UNO gibt es auch noch die verneinten Nationen.
Politiker wollen für alle das Beste, nicht für jeden.
Politiker mühen sich redlich, Unternehmer tatsächlich.
Vermittlungsausschüsse sind die Kläranlagen der Politik.
Die gefürchteteste Krankheit aller Politiker: die Ohnmacht.
Beim Regierungswechsel wechseln die Politiker von einem Dickicht ins andere.
Auch im Denken von Konservativen gibt es einen roten Faden.
Eine häufige Form der Beziehung zwischen Politikern ist die Freindschaft.
Die Verhältnismäßigkeit der Mittel führt zur Mittelmäßigkeit der Verhältnisse.
Wir leben in einer Zeit sich überschlagender Stagnationen.
Evolution und Revolution sind am Ende; jetzt beginnt das Zeitalter der Manipulation.
Der Rebell tritt nach oben und kratzt nach unten.
Reaktionäre und Revolutionäre fahren auf dem selben Gleis.
Wie im Fußball sollte es Links- und Rechtsaußenminister geben.
Früher haben die Sozis keinen links liegen gelassen.
Was ist besser, ein demokratisch gewählter Diktator oder eine aufgezwungene Demokratie?
Auch Pluralismus wird im Pluralismus unterschiedlich definiert.
Nicht nur in den Farben unterscheiden sich Staatsflaggen, sondern auch in Menge und Stoffqualität.
Umgangsformen der Politiker: die Komplileidigung und das Beleidiment.
Denn wo das Öl ist, da sammeln sich die Tanker.
Volkszählungsverweigerer sind unberechenbar.
Mit der Erststimme wählen die Leute die Provinzialität, mit der Zweitstimme die Diktatur.
Masochistische Asylanten kommen zu uns, weil sie es hier schlimmer finden als zuhause.
Früher ergriffen Bürger Partei, heute die Justiz.
Vom Gewicht sind 68er heute 88er.
Politiker wollen, dass es nie vergeht; Historiker, dass es endlich vorbei ist.
Revolution auf dem Schachbrett: Die Bauern dürfen wie die Dame, und der König kann geschlagen werden.
Einige Parteien sind so klein, weil sie nicht gewählt werden, weil sie so klein sind.
Es ist für unsere Gesellschaft an der Zeit, zur Meisterschaft überzugehen.
Krieg und Frieden
Kann man Frieden kriegen?
Nachträgliche Bewertungen von Kriegen stammen stets von Überlebenden.
Ein Zweifrontenkrieg ist leichter als ein Zweifrontenfrieden.
Je weiter der Vormarsch, desto länger der Rückmarsch.
Auch beim Rückzug hat man die Zukunft vor sich.
Es sind dieselben, die dir heute einen Orden geben, wofür sie dich gestern noch erschossen hätten.
Orden hängen an der Jacke, nicht an der Brust.
Jeder Orden hat einen Gegenorden.
Im Krieg haben Männer ihre Midlifecrisis mit neun.
Die weibliche Form von Wilhelm: Wilmine.
Oft beginnt neuer Streit um den Ort, an dem das Kriegsbeil vergraben werden soll.
Wer gewinnt, wenn die Bomben teurer sind als die zerstörten Häuser?
Heldentum ist Ausdruck von Charakterschwäche.
Man muss nicht Partei ergreifen, nur weil sich zwei Ganoven streiten.
Neuer Name für Pazifisten: Wilkeinhelm.
Rückzüge haben viele Vorzüge.
Der Krieger fällt nicht weit vom Stamm.
Schnell ruht in Frieden, wer im Kampf rotiert.
Unter den Schlachtenbummlern von heute sind die Schlächter von morgen.
Die höchste Beförderung bei der Armee ist die ins Jenseits.
Zum Glück gibt es keine Weltkriege, sondern nur Erdkriege.
Die schlimmsten Kriegsverletzungen sind tief sitzende Gedankensplitter.
Apokalypse ist, wenn die Spiegel sich von den Mädchen abwenden.
Was sind die Vorboten des Krieges gegen dessen Nachboten!
Alle bringen den Frieden, nur keiner sagt, wohin.
Glatzen mit Springerstiefeln sollte man nie den Vortritt lassen.
Schau ihn dir gut an! Du triffst deinen Mörder nur einmal!
Viele Pazifisten lehnen nur die Gewalt an sich ab.
Wichtigster Bestandteil von „totaler Krieg“ ist „tot“.
Die Apokalypse vollzieht sich in Form von Nationalypsen.
Die richtigen Kriege kriegen wir erst noch.
Kompromiss unter Kriegern: Wir machen keine Kompromisse mehr!
Diktaturen und Grenzen
Auch in Diktaturen werden fast alle Schriftsteller vertrieben.
Der Mönchsorden totalitärer Diktatoren: Die Apodiktiner.
Mach doch nicht aus jeder Fliege einen Demonstranten, sagte der Diktator.
Totalitäre Diktaturen füllen die Hirne mit Losung.
Kommunisten schicken gern ihre Spitzelkandidaten ins Rennen.
Sozialismus mit menschlichem Antlitz? Oh Schreck, zur Diktatur auch noch diese Fratze!
Zu einem richtigen Vaterland gehört ein richtiges Niemandsland.
Die Idee wird zur kriminellen Gewalt, sobald sie sich an den Massen vergreift.
Ein Vergehen gegen die Diktatur konnte ihnen nicht nachgewiesen werden.
Manche Personen befassen sich mit uns, weil wir uns mit ihnen befassen, weil sie sich mit uns befassen.
Widersprüche werden geduldet, aber kein Widerspruch.
Bei Scheinwahlen kommt das Kreuz hinter den Namen des Wahlverweigerers.
Kann man, wenn man alles sagen kann, auch sagen, dass man nicht alles sagen kann?
In Diktaturen wird die öffentliche Meinung zur geschlossenen Gesellschaft.
Grenzen trennen Gegensätzliches, das durch Grenzen erst entsteht.
Jede Grenze hat ihre Grenze.
Grenzen sind nur für die Menschen da.
Die Mauer war die Grenze der Menschlichkeit.
Skinheads lassen kein gutes Haar an sich.
Skinheads sind auch innen kahl.
Recht und Unrecht
Es gibt für alles eine Anschuldigung.
Gott ist gnädiger als mancher Richter: Er gibt nur einmal lebenslänglich.
Sind alle im Recht, wenn jeder etwas Recht bekommt?
Die verbreiteteste Form von Selbstjustiz ist Selbstgerechtigkeit.
Recht gibt es nicht automatisch, nur mechanisch.
Vor dem Gesetz sind alle gleich, nicht aber danach.
Gibt nicht auf! Gib nichts zu!
Was dem einen Recht ist, kommt den Anderen teuer zu stehen.
Lieber ein Vorurteil als eine Verurteilung.
Die häufigste Form von Unrecht ist ungleiche Bestrafung.
Der Mann hat Recht! Er hat einen guten Anwalt!
Ich plädiere für eine Rückbenennung von ungerecht in ungerächt.
Lebenslänglich ist eigentlich eine kurze Strafe.
Es gibt Alibis, für die man ein Alibi braucht.
Mittels Indizien wollen manche beweisen, dass ihre Indizien Beweise sind.
Vor Gericht reicht es nicht, sich selbst etwas zu beweisen.
Er setzte sich durch; er hatte das ältere Unrecht.
Arbeit, Geld und Wirtschaft
Geld regiert die Welt. Es wurde demokratisch gewählt.
Für sich genommen ist Geld eine nützliche Sache.
Es gibt zwei Arten von Menschen: Die Einen machen es für Geld, die Anderen gegen Geld.
Die besten Ideen verlassen den Kopf über die Hände.
Wie wir heute arbeiten, so werden wir morgen arbeitslos.
Gleich und gleich gesellt sich gern. Meistern muss man die Dinge aber allein.
Man soll den Tag nicht vor der Spätschicht loben.
Durch Arbeit wurde der Mensch. Sie kam mir nie ganz geheuer vor.
Viele haben Arbeit, weil viele keine Arbeit haben.
Arbeitslos hört sich an, als würden die Anderen arbeiten.
Unternehmern bleibt kaum Zeit für Unternehmungen.
Viele arbeiten bis zum Umfallen, einige auch danach.
Der Kapitän wird als letzter entlassen.
Erst keine Arbeit, dann kein Vergnügen.
Arbeit macht einsichtig in die Notwendigkeit.
Manche lernen ein wenig Handwerk, um richtig klappern zu können.
Die Preise erreichen inzwischen gastronomische Größenordnungen.
Für Ärzte sind Zahnlücken vor allem Marktlücken.
Meist stirbt eine Sache, sobald man von ihr leben will.
Vieles geben wir wegen des Preises Preis.
Langfristige Kundenbindung: Man geht von der Jagd zur Herdenhaltung über.
Ohne Einkommen kein Auskommen.
Karrieristen treten die Flucht nach oben an.
Grabspruch für Banker: Er hat sich um seine Verdienste verdient gemacht!
Viele Engagements sind Ohngagements.
Ölkonzerne sind noch raffinierter als ihr Öl.
Volksdemokratien und Volksrepubliken wurden bereits als Lügen entlarvt. Wann folgt die Volkswirtschaft?
Entweder man wird oder man ist von der Bedienung schnell bedient.
Man kann die Rechnung ohne den Wirt, aber auch ohne die Gäste machen.
Manche Länder sind eine einzige Marktlücke.
Wer im Westen begreift schon, was es heißt, etwas erstanden zu haben!
Vor einem kleinen Geschäft wirkte eine Schlange länger.
Heute gehen wir mit Einkaufsbeuteln auf Beute.
Ist der Händler freundlich, haut er dich gerade übers Ohr.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht erst morgen!
Wenn man etwas nicht exportieren kann, muss man die Kunden importieren.
Beim Geld hört der Spaß auf, weil man damit soviel Spaß haben kann.
Währungen sind nur dann gleich gültig, wenn es gleichgültig ist, welche man hat.
Zufriedenheit setzt an, Stress setzt zu, Geld setzt durch.
Wem nützt es? Diese Frage kann nur vom Kassenstandpunkt aus beurteilt werden.
Dem Geld jagt man am besten in Rudeln nach.
Er fiel im Finanzkampf einem Vorschuss zum Opfer.
Bürokratie und Opportunismus
Formulare schlagen uns Krater ins Hirn.
Büros sind die Fettzellen der Gesellschaft.
Aus dem Holz der Barrikaden bauten sie die ersten Schreibtische.
Es bringt Unglück, unter einem Leiter zu stehen.
Es gibt Blitzableiter und Abblitzleiter.
Wir wollen uns jetzt zur Tagesordnung übergeben!
Wer eine Sache mit Nachdruck vertreten will, braucht die richtigen Vordrucke.
Sind sie bereits in irgendeiner politischen Kartei?
Gelegentlich spuken auch die Seelen von Karteileichen.
Zu sehr müsste ich mich auflehnen, also mache ich mit.
Kann man jemanden würdevoll am Hintern lecken?
Je höher er steigt, desto tiefer sinkt der Opportunist.
Verbreiteter als Elfenbeintürme sind Elfenbeingroßraumbüros.
Straßen und Reisen
Unsere Straßen werden immer länger und verbinden immer weniger.
Nur wer nach vorn schaut, kann Rücksicht nehmen.
Auf unseren Straßen sorgen blutige Anfänger für verblutende Fortgeschrittene.
Auch der Stau ist eine Erfahrung.
Was wäre es für ein Segen, wenn es so viele Straßennamen wie Straßen gäbe.
Je breiter die Straßen, desto kleiner der verbleibende Spielraum.
Lässig fahren ist fahrlässig.
Lieber das Fahrrad in der Hand als das Auto auf dem Dach.
Binnenschifffahrt ist nautische Meditation.
Wehret den Anfängern!
Kotflügel - mein Gott, was waren das für Zeiten!
Je schneller die Autos, desto unbeweglicher die Leute.
„Zügig“ bedeutet heute, dass etwa mit Verspätung passiert.
Der Trabant war eine Autosuggestion.
Autoblech kann Welten trennen.
Liebe geht durch den Wagen.
Bei guten Hotels zahlt man entweder dafür, dass es an einem lauten Ort leise oder dafür, dass es an einem leisen Ort laut ist.
Was ist die Brücke aus der Sicht des Flusses?
Bildung und Wissenschaft, Kultur und Medien
Schularbeiten unterliegen strikter Zensur.
Ein Lehrer, der nur lehrt, entleert.
Kinder fragen nach den Schultüten, Eltern nach den Schultypen.
In der Forschung gibt es auch mal Rückschung.
Es wäre alles ganz anders gekommen, hätte man das Rad nicht erfunden, sondern entdeckt.
Sein Spezialgebiet war das Allgemeine.
Die erste Glühbirne war genial, die zweite banal.
Der erste Klon-Mensch wird sicher ein patentiertes Kerlchen.
Über kurz oder lang werden alle Kürzungen verlängert und alle Verlängerungen gekürzt.
Die Verkabelung weckt pränatale Instinkte.
Kein Informationskanal ersetzt den natürlichen Nachrichtenfluss.
Fernsehen macht kurzsichtig.
Kann man sich nach Nachrichten richten?
Es ist alles eine Frage der Zeitung.
Zeit ist Geld, Zeitung ist Geltung.
Zeitungen sind die Eintagsfliegen unter den Büchern.
Schauen sie sich um! Wir verbergen nichts von dem, was sich nicht verbergen lässt!
Auf zu neuen Betroffenheiten!
Immer seltener wird die Werbung durch Filmsequenzen unterbrochen.
Es gibt Zeiten, da kann man die öffentliche Meinung nicht in der Öffentlichkeit sagen.
Regenschirme schützen vor Regen, Sonnenschirme vor Sonne, Fernsehschirme vor Ferne.
Fernsehen entwickelt die Schafsicht des Menschen.
Für richtige Stammtische braucht´s Stammbäume.
Keiner will zuhören, jeder nur aufhorchen.
Vor allem Idioten wird heute viel geboten.
Die Wirklichkeit geht weiter, nur Filme enden.
Oper ist Rufmord.
Multikulturell wäre ja schön, aber eher läuft es auf eine multikulturlose Gesellschaft hinaus.
Kunst ist nicht brotlos, es geht um die Wurst.
Einträchtig hängen gegnerische Trachten im Museum.
Wenn du berühmt bist, hast du irgend etwas falsch gemacht.
Särge gehen mit der Mode, die Mode mit den Särgen.
Unwesentliches treibt sein Unwesen.
Die Köpfe der letzten Drachen sind längst abgeschlagen. Aber waren ihre Gedanken nicht bemerkenswerter als die der edlen Ritter?
Man muss erst berühmt sein, bevor man sich nichts daraus macht.
Mode und Schicksal werden getragen, wie sie kommen.
Mode abzulehnen ist auch nur Mode.
Das Theater ist der Ort, an dem die Masken fallen.
Wer kein Publikum findet, macht sich selber etwas vor.
Musik kennt keine Grenzen. Vor allem Marschmusik.
Ich kenne nichts Unangenehmeres, als etwas Angenehmes, das ich nicht mag.
Haben wir keine neuen Lieder, kommen die alten langsam wieder.
Er schrieb ein Stück aus lauter Schreien. Man führte es auf - nur leiser.
Wer ständig aus dem Rahmen fällt, sollte darüber nachdenken, in Ruhe auszusteigen.
Es gibt Situationen, in denen kommt es mehr darauf an, zu zeigen, dass man etwas zeigt, als dass man etwas zeigt.
Früh die Krawatte umbinden - der Fahnenappell des dressierten Mannes.
Die Welt ist ein Dorf. Endlich mal ein Kompliment!
Was bedeutet es schon in der Zeit der Wechselrahmen, wenn einer aus dem Rahmen fällt.
Eigentlich wollte er nur seine Schwächen vertuschen. Heraus kam ein berühmtes Selbstportrait.
Im Krieg der Medien um Einschaltquoten wird zunehmend mit Dumm-Dumm-Geschossen gekämpft.
Andere Länder und Kulturen
Viele Kulturen überlappen sich; zwischen einigen aber liegt ein breites Niemandsland.
Heute grenzt jedes Land an jedes.
Die Zeit der Orientierung ist vorbei. Es lebe die Occidentierung!
Moslems wenden sich beim Gebet gen Westen, mit dem Hintern.
Wandert ein Deutscher nach Amerika aus, ist er für den Genozid an den Indianern mitverantwortlich.
Die deutsche Minderheit ist gleichmäßig über Österreich verteilt.
Eurasien ist eine Insel westlich von Japan.
Polen hält große Stücke von Deutschland.
Unterschiedliche Kulturen: Der ein muss kotzen, während der andere Appetit kriegt.
In Alaska ist der ferne Osten der nahe Westen.
Die Araber wollen uns ihr Öl wegnehmen!
Islamisten kämpfen für unser Allah wohl.
Aus dem Osten kommt das Licht, aber nur solange der Westen zahlt.
Hochkulturen berechnen sich nach der Zahl sanktionierter Lügen.
Die „Internationale“ im heutigen Russland: Nun mit Macht zum Durchbruch trinkt!
In manchen Gegenden der Welt braucht das Rad der Geschichte Winterreifen.
Eine Kreuzfahrt nach Mekka könnte falsch verstanden werden.
Deutschland und seine Geschichte
Was antwortet der Historiker, wenn man ihn fragt: Na, was gibt´s Neues?
Den unwesentlichsten Teil der Menschheitsgeschichte haben wir hinter uns.
Zählt das, was ist, oder das, was bleibt?
Was wirklich aktuell war, bekommen erst die Historiker heraus.
In einigen Epochen finden sich Spuren eines Ersatzrades der Geschichte.
Wir erleben den Beginn der Endphase unserer Sprache.
„Bekommen“ heißt nur in Deutschland „kriegen“. Selbst unsere Kinder kriegen wir.
Mit der Währungsunion begann in ganz Deutschland die Gleichgültigkeit.
Schon zweimal ging die Ostmark verloren.
Auch ohne Deutsches Reich sind die Deutschen reich.
Nach Stein- und Bronzezeit sind wir heute die Blechzeitmenschen.
Unsere Ehre heißt Reue.
Die Lieblingsbeschäftigung vieler Deutscher: Gas geben.
Durch die vielen Zugverspätungen wirkt das Land viel größer.
Wie soll man das Vaterland lieben, wenn man den Vater nicht kennt?
Unser Land braucht weichere Härten und härtere Weichen.
Nach der abgelaufenen Einbürgerung doch wieder nur die eingebürgerten Abläufe?
Es gibt Wespen und Ospen.
Die Einheit ist nur im Kollekteam zu erreichen.
Nie wieder Eintracht!
Von Wessis will ich nichts zu tun haben!
Langsam wird mir einiges deutschlich.
Uns Deutschen ist die Moral abhanden gekommen, na endlich!
Die meisten Arier sind Proletarier.
Immer, wenn wir ein Fest feiern, lächeln uns die anderen Völker nachsichtig zu.
An uns Deutschen kann man sehen, dass es für geschickte Hände wenig Hirn braucht.
Idealvorstellung deutscher Reiseagenturen: Ein Volk, ein Reisebüro, ein Reiseführer.
Die Französische Revolution auf Deutsch: Freizeit, Gleichgültigkeit, Kumpanei!
Blockwart, Hauswart, Tankwart und Torwart. Soll noch einer sagen, wir können nicht warten!
Wenigstens auf der Schreibmaschine können auch wir Frank-reich und Russ-land teilen.
Unsere Fortpflanzungsunwilligkeit ist Teil eines natürlichen Selektionsprozesses.
Bei Versenkung denken Tibeter an Buddha, Deutsche an U-Boote.
Typisch deutsch ist alles, was sich nicht in andere Sprachen übersetzen lässt.
Wir sind ein Volk ohne Raumbedarf.
Hoffentlich kriegt sich Deutschland nicht wieder ein!
Wollten die Russen uns in die Knie zwingen, würden sie uns Ostpreußen zurückgeben.
Kannten sie die DDR? Ja, flüchtig!
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